Veranstaltung mit Felix Klopotek am 6. Januar

flyer klopotek

Zur Ökonomie einer herrschaftsbefreiten Gesellschaft – Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung

Schönen guten Tag,
Wir freuen uns sehr, unsere erste Veranstaltung am 6. Januar 2022 in Berlin ankündigen zu können.
Wir möchten in nächster Zeit eine Reihe von Lesekreisen, Vorträgen, Diskussionsabenden oder auch Workshops veranstalten, um die Idee der Arbeitszeitrechnung bekannter zu machen. Denn wir denken, dass die Theorie der Arbeitszeitrechnung, wie sie zuerst von der Gruppe Internationaler Kommunisten (GIK) in den 1920er Jahren im Detail ausgearbeitet wurde, eine Menge Potenzial für einen anti-autoritären und nicht-zentralistischen Kommunismus enthält.
Unser erster Gast ist Felix Klopotek. Er hat in seinem aktuellen Buch „Rätekommunismus“ ein ganzes Kapitel dem Hauptwerk der GIK gewidmet, den „Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung“. Hier sein Ankündigungstext für die Veranstaltung:
Die 1930 erstmals erschienene Schrift »Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung« hat eigentlich noch jede Leserin und jeden Leser enttäuscht: Denn anders als der Titel zu versprechen scheint, malt die Schrift weder eine Utopie aus oder erklärt die Räteherrschaft noch geht es um die Produktion als solche. Es lohnt sich, den Titel genau zu lesen: Es geht um Grundprinzipien, also um die Art und Weise wie Arbeit verausgabt wird und wie diese Arbeit erfasst wird. Mit anderen Worten: Es geht um Buchhaltung. Dabei knüpft die Schrift an die Momente von Rationalität im Produktionsprozess an, die auch – und gerade – unter kapitalistischen Bedingungen gegeben sind. Denn auch das Kapital ist, auf der Ebene des Betriebs, brennend daran interessiert, Arbeitszeiten genau zu erfassen: Die Kontrolle über die Arbeitszeit ist zugleich Kontrolle über Ausbeutung. Die »Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung« gehen dagegen radikal von der Arbeitskraft aus, die die Kontrolle über die Arbeitszeit erlangt hat. So erweist sich die Analyse tatsächlich als die militante Programmschrift des Rätekommunismus, nach der sie auf den ersten Blick überhaupt nicht aussieht.

Felix Klopotek stellt die zentralen Ideen dieser Schrift vor, ordnet sie in den zeithistorischen Kontext einer damals sehr lebendigen Debatte um Sozialisierung ein und setzt sie in Bezug zu aktuellen Debatten um kommunistische Utopien und Selbstverwaltung.

Von Klopotek ist jüngst erschienen: »Rätekommunismus. Theorie – Geschichte« (Schmetterling Verlag 2021)

Donnerstag, 6. Januar 2021
Beginn 19 Uhr
Corona-Beschränkung 2G+

Museum des Kapitalismus
Köpenicker Str. 172
10997 Berlin

http://www.museumdeskapitalismus.de/
https://arbeitszeit.noblogs.org/

LINK ZUM FLYER (JPG)